Zu Besuch in der Synagoge

Unser Ausflug mit den Viertklässlern der CSBK begann schon am Bahnhof in Bad Krozingen sehr spannend, weil wir zunächst am falschen Gleis auf den Zug warteten. Dank eines aufmerksamen Schülers bemerkten wir in letzter Minute, dass unser Zug nach FR von dem Gleis der Münstertalbahn abfuhr...

In Freiburg angekommen, ging es auf direktem Weg durch die Fußgängerzone zur Synagoge, wo wir bereits erwartet und vom Gemeindevorsteher sehr herzlich begrüßt wurden. Bei der kurzen Vorstellungsrunde war es interessant, wie unser Gastgeber zu (fast) jedem Namen der CSBK-Kinder einen biblischen Bezug herstellen konnte und uns über die Bedeutung des jeweiligen hebräischen Wortes Auskunft gab. Man merkte durchaus, dass man es hier mit Kindern einer christlichen Schule zu tun hatte.

Nachdem jeder Junge seine Kippa aufgesetzt hatte, durften wir den Versammlungsraum der Synagoge betreten. Hier durchschritten wir eine verzierte doppelflügige Holztüre, die eines der wenigen Überbleibsel aus der alten Synaoge war, die während der Zeit des 3. Reiches im Jahre 1940 zerstört wurde.

Unser Programm begann zunächst mit einem gemeinsamen hebräischen Lied "Hevenu-Shalom", das von vielen Kindern kräftig mitgesungen wurde. Singen ist generell eine wichtige Disziplin in den jüdischen Zusammenkünften. Denn, so erklärte uns Moshe, auch die Vorlesungen der Thoraabschnitte werden nicht nur rezitiert, sondern in einem Sprechgesang mit einer Melodie versehen. Dadurch präge sich der Text besser ein und es käme auch nicht so schnell Langeweile auf in den oft drei Stunden dauernden Gebetstreffen am Sabbat. 

Beeindruckt waren die Kinder und Lehrer von den vielen Pergament-Schriftrollen, die kunstvoll verziert waren und vorne in einem Art Altarraum aufgereiht standen. Diese Schriftrollen können bis zu 45 m lang sein und enthalten die komplette Thora (5 Bücher Mose). Auf die Nachfrage eines Kindes nach der Erstellung dieser Schriftrollen verwies er uns auf seinen Straßburger Freund, der uns gerne eine Ausgabe für ca. 30.000€ erstellen würde. Einzelne Teilauszüge der Thora gäbe es auch schon günstiger, quasi zum "Schnäppchenpreis"!

Ein weiteres Highlight für die Kids war das Blasen des Schopharhorns. Manche Kinder versuchten auf die sanfte Art dem Schopharhorn Töne zu entlocken, andere mit mehr Energie und etwas impulsiver. So wechselten sich klar klingende Töne mit abgemühtem Pusten immer wieder ab und es war ein großes Vergnügen für alle Kinder mitsamt ihren Begleitern.

Mit vielen spannenden Informationen gesättigt ging es dann im völlig überfüllten Regionalzug wieder heimwärts nach Bad Krozingen.

Elternbericht